Den Hund auf Reisen vorbereiten heißt, als Hundebesitzer klug und verantwortungsvoll etwas dafür zu tun, damit die eure gemeinsame Reise stressfrei und harmonisch verläuft. Als Hundetrainerin weiß ich: Wenn du deinen Hund auf Reisen vorbereitest, sorgst du nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für ein entspanntes Reiseerlebnis – für dich, deinen Hund und andere Menschen, die auch ihren Urlaub genießen möchten.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinen Hund optimal auf die Reise vorbereitest – damit du ohne schlechtes Gewissen auch mal Dinge ohne deinen Hund tun kannst.
Warum es so wichtig ist, deinen Hund auf Reisen vorzubereiten
Ein Ortswechsel bedeutet für Hunde immer Veränderung – und das kann Stress auslösen. Neue Gerüche, fremde Umgebungen und ein anderer Tagesablauf können deinen Hund verunsichern. Den Hund auf Reisen vorzubereiten heißt, ihm durch Training, Planung und vertraute Rituale Sicherheit zu geben.

Alleinbleiben in unbekannter Umgebung
Viele wünschen sich, dass der Hund im Hotelzimmer, in der Ferienwohnung oder im Camper entspannt allein bleiben kann – ohne Jaulen oder Bellen.
Das lässt sich gut und rechtzeitig zu Hause vorbereiten. Am besten beginnst du mehrere Wochen vor dem Urlaub mit Hund – mit nur zwei bis drei Minuten Übung täglich.
Ziel ist: Dein Hund bleibt ruhig auf seiner Decke oder in seinem Körbchen liegen – ohne Angst, mit dem sicheren Gefühl: „Alles ist okay, mein Mensch kommt wieder.“
So machst du es deinem Hund (unbewusst) schwer
„Mein Schatz, du musst keine Angst haben, ich komme gaaaanz bald wieder! Du brauchst nicht traurig sein, wenn ich wiederkomme, gibt’s erstmal ein Leckerli…“
Kommt dir das bekannt vor?
Ich weiß, du meinst es nur gut – du willst deinen Hund beruhigen. Aber er versteht deine Worte nicht – er spürt nur deine Stimmung. Und wenn du traurig, nervös oder besorgt bist, übernimmt er genau das.
So vermeidest du ein schlechtes Gewissen
Ehrlich: Rechtfertigungen oder Versprechen bringen deinem Hund gar nichts. Aber du kannst ihm wirklich helfen – mit Struktur:
- Geh mit deinem Hund vor dem Alleinbleiben ausgiebig spazieren.
- Lass ihn schnüffeln, suchen, denken – das macht müde.
- Füttere ihn danach.
Ein ausgelasteter und zufriedener Hund bleibt viel besser allein. Die Extra-Minuten lohnen sich!
Der erste Schritt zum Alleinbleiben
Starte mit Mikro-Ausflügen:
Geh aus dem Wohnzimmer, während dein Hund auf der Decke liegt – und komm sofort wieder zurück. Belohne deinen Hund betont gelassen.
Dann: Steigere langsam die Distanz – von einem Schritt zur Tür, später zur Wohnungstür. Ziel: Dein Hund bleibt entspannt liegen.
Wenn das klappt, kannst du langsam beginnen, kurz aus der Wohnung zu gehen – und wieder zurückzukommen. Wichtig: Wenn dein Hund aufsteht, warst du zu schnell. Reduziere die Entfernung wieder, bis er sicher liegen bleibt. Übe dann behutsam auch in anderen Umgebungen.
Hund auf Reisen vorbereiten: Häufige Trainingsfehler – und wie du sie vermeidest
Du schaust besorgt zum Hund, wenn du gehst.
Lösung: Schaue stattdessen zur Tür – nie zurück!
Du redest mit deinem Hund.
Lösung: Bleib still – deine Stimme verrät deine Emotionen. Sag besser gar nichts.
Du wirst ungeduldig, wenn er aufsteht.
Lösung: Atme ruhig aus, bring ihn still zurück auf seine Decke und beginne neu.
Du bist ungeduldig mit dir selbst.
Lösung: Geduld ist dein wichtigstes Werkzeug im Hundetraining. Bleib ruhiger als dein Hund – du wirst belohnt, versprochen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So lernt dein Hund das Alleinbleiben im Urlaub
Lernziel: Platz
- Nimm deinen Hund an die Leine.
- Halte deine Hand mit einem Leckerli waagerecht vor ihn auf den Boden.
- Sag nichts, warte ganz geduldig ab.
- Sobald der Bauch den Boden berührt: Hand öffnen = Belohnung.
Lernziel: Im Platz bleiben
- Gib alle 10 Sekunden ein Leckerli zwischen die Pfoten – etwa 1 Minute lang.
- Verlängere täglich die Abstände (ein paar Sekunden mehr pro Tag).
- Ändere deine Position: Dreh dich z. B. einmal um die eigene Achse, bevor du das nächste Leckerli gibst.
- Steigere dich weiter: Gehe einen kleinen Schritt weg, komm zurück, Leckerli.
- Baue so langsam Distanz auf – immer mit Rückkehr und Belohnung.
Wenn dein Hund aufsteht
- Sag deutlich „eh-eh!“ (das ist dein Korrekturwort).
- Bring ihn direkt zurück auf seinen Platz, lass ihn dort Platz machen, aber:
- Kein Leckerli nach einer Korrektur!
- Starte neu.

Zusätzliche Tipps für mehr Erfolg
- Übe nach dem Spaziergang – ein müder Hund bleibt besser liegen.
- Gib deinem Hund etwas zum Kauen oder Schlecken, unmittelbar bevor du gehst – das beruhigt und beschäftigt.
- Mach kein Drama beim Heimkommen – kein Quietschen, kein Überschwang.
- Ignoriere deinen Hund für ein paar Minuten, bis du wirklich angekommen bist (Ich weiß, das ist schwer – aber es wirkt Wunder.)
Hund auf Reisen vorbereiten: Mein Fazit
Mach es deinem Hund so einfach wie möglich, allein zu bleiben – auch in fremder Umgebung. Mit kleinen, regelmäßigen Trainingseinheiten hilfst du ihm, sich zu entspannen und sicher zu fühlen.
Und ganz nebenbei wirst du auch in anderen Situationen von diesem Training profitieren!
Du brauchst Unterstützung, weil du mit deinem Hund wegfahren möchtest? Als zertifizierte Hundetrainerin helfe ich dir gerne dabei, deinen Hund optimal auf die nächste Reise vorzubereiten.
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